Hermines Kässpätzle gehören einfach dazu
Man nehme: 4 kg Mehl, 42 Eier, Wasser und Salz für den Spätzleteig, etwa 2 kg Zwiebeln für die Schmelzzwiebeln und 1,2 kg frisch geriebenen Käse. Außerdem ca. 5 kg Kartoffeln für den Kartoffelsalat.

Das Rezept beschreibt die Menge, die „Volleyball-Oma“ Hermine Ozanik braucht, um eine Volleyballmannschaft zu verköstigen. Sie muss es wissen, denn seit 25 Jahren bekocht sie mindestens einmal pro Saison die Spieler vom Bundesstützpunkt Friedrichshafen, besser bekannt als Volley YoungStars. Als Assistentin steht ihr Tochter Cornelia zur Seite.
Angefangen hat das Kässpätzlessen unter dem ersten YoungStars-Trainer Söhnke Hinz, Häfler Stützpunkttrainer von 2000 bis 2007. Damals noch im Wohnzimmer von Hermine Ozanik. „Für neun Spieler habe ich Platz. Wenn mehr kommen, wird’s eng“, sagt die Spätzle-Expertin. So wie 2001, als die australische Junioren-Nationalmannschaft zu Gast war. „Damals haben Helmut Zirk und Alexander Mayer das Wohnzimmer ausgeräumt“, erinnert sie sich.
Lange Jahre konnte sie in die ZF Arena und das Leistungszentrum nutzen, um „ihre“ Jungs zu bekochen. Nach der Schließung der Arena musste sie umdisponieren. Seitdem finden die Kässpätzlessen in einer Wohngemeinschaft der Spieler statt. Für die YoungStars sind diese Abende immer ein besonderes Ereignis.
„Das Kässpätzleessen war außerhalb des Trainings- und Schulalltags immer etwas Schönes, was wir gemeinsam als Team gemacht haben“, erinnert sich Philipp Sigmund, der von 2009 bis 2013 bei den YoungStars spielte, und die familiäre Atmosphäre immer sehr zu schätzen wusste. Neben dem leckeren Essen hätten Hermine und Cornelia amüsante Geschichten von ehemaligen Spielern und von ihren Volleyballreisen serviert. „Dabei haben wir immer viel Freude gehabt“, sagt Sigmund.
Mittlerweile ist Philipp Sigmund Landestrainer für die Baden-Württemberg-Auswahl und terminierte kürzlich ein Kadertraining zufällig auf den „Kässpätzletag“.
„Als Trainer ist es schön, so ein Erlebnis mit den Spielern teilen zu können und den Neuen zu zeigen, was Volleyball in Friedrichshafen ausmacht. Da gehören Hermine und Cornelia auf jeden Fall dazu.“
Na dann: Guten Appetit!

